Friedrich Sagmüller
aus "Das Waldviertel" 1982, Heft 1/3, S. 32
An der Lainsitz bin ich geboren,
und hier steht mein Elternhaus.
Hier hab ich mein Glück erkoren
und die Welt macht mir nichts aus!
Lainsitzwellen ziehen munter
bis zur Moldau flink hinauf, und mit ihr hinauf,
hinunter bis zur Elbe geht ihr Lauf.
Grüßt die Elbe,
Lainsitzwellen,
grüßt das ferne große Meer,
denn zurück hier bleib ich gerne,
scheiden würde ich nur schwer!
Manches hab auch ich gesehen
in der schönen weiten Welt,
wo Paläste, Burgen stehen,
Gott die Berge hingestellt!
Doch der Lainsitz dürft'ge Fluren,
die sie alle Jahre netzt,
ihres reines Wassers Spuren
hab ich doch gesucht zuletzt:
An der Lainsitz
da ist mein Sitz,
an der Lainsitz
bin ich zu Haus,
an der Lainsitz
da ist mein Sitz,
und da geh ich ein und aus!
An der Lainsitz bin ich geboren,
an der Lainsitz bin ich zu Haus,
und es ruhn, die ich verloren
hier in aller Stille aus!
Und mit mir singt gern ein jeder,
der daheim im Lainsitztal,
wo einst rauschten Wasserräder
und Turbinen auch einmal:
An der Lainsitz
da ist mein Sitz,
an der Lainsitz
bin ich zu Haus,
und es fliehe
und es ziehe,
wer das will,
zur Welt hinaus!